Brett Hundley - Mission Impossible
Nach Sonntag war es größtenteils Resignation, die man auf den Packers Seiten und in den Gruppen gespürt hat. Die Saison ist rum, ohne Aaron sind wir nicht gut genug. Langsam aber sicher haben die meisten den Schock über die Verletzung unserer #12 verdaut und den Blick nach vorne gerichtet.
Entsprechend viele Fragezeichen schweben über unseren Köpfen: Wie gut ist Brett Hundley wirklich? Ist
das Team ohne Aaron Rodgers auch nur annähernd Playoff-tauglich? Wann kann #12
wieder in das Geschehen eingreifen?
Zumindest was die ersten
zwei Fragen angeht, werden wir heute Abend etwas schlauer sein.
Wer ist also dieser Brett
Hundley und können wir mit ihm gewinnen?
Wir haben Brett Hundley
2015 in der 5ten Runde gedrafted, nachdem er an der UCLA career Rekorde was
Touchdowns, Total Offense und Completions angeht, aufgestellt hat. Mit einer
Größe von 1,90m und 102 Kilogramm ist er durchaus ein athletischer Quarterback,
der auch mal die Füße in die Hand nehmen kann und sich selbst in Richung first-down-marker bewegt.
Brett Hundley College Highlights
Bucky Brooks hat ihn
während seiner Zeit an der UCLA gescoutet und ist der Meinung, dass er weit besser
ist, als ein Draft Pick an Stelle 147 vermuten lässt, aber auch, dass er Zeit
braucht sich an die NFL zu gewöhnen. Die Zeit hatte er und konnte 3 Jahre an
der Seite eines der besten QBs in der NFL-Geschichte lernen. Nun kommt die Zeit,
in der er zeigen muss wie gut er wirklich ist.
Und er selbst gibt sich auffallend selbstbewusst, wenn es um seine Rolle geht:
„Ich will einer der
Größten werden, die dieses Spiel gespielt haben. Aber dafür muss ich wachsen.
Es ist ein Segen so lange im Schatten von 12 lernen zu können. Ich habe mich
seit 3 Jahren jede Woche vorbereitet, ich bin bereit.“
Die NFL selbst sieht wohl kein Problem den Druck auf Hundley noch zu vergrößern, indem sie uns dran erinnert, in welch riesiges Fußstapfen Hundley tritt:
Quelle: NFL.com
Trotz der positiven Worte
von Brooks sieht er bei Hundley viel Verbesserungspotenzial: er kritisiert
seine Geduld in der Pocket, seine Entscheidungen als Quarterback, seine
Genauigkeit bei tiefen Pässen und seine Unentschlossenheit, insbesondere unter
Druck (125 in 3 Jahren im College).
Auf der anderen Seite lobt
er seine Athletik, sein Wurftalent, sein QB-IQ und seine playmaking-Fähigkeiten
inner- und außerhalb der Pocket. Außerdem attestiert er Hundley riesige
Fortschritte was seine Entscheidungen in der Pocket angeht, seine Genauigkeit
und sein Timing seit er 2015 gedrafted wurde.
Seine
Fortschritte erkennt man auch an den Zahlen, die er in seinen bisherigen 9
Preseason Spielen an den Tag gelegt hat: 66,2 completion rate, 10 TDs bei 2
Interceptions.
Letzte
Woche gegen die Vikings hat man bereits gesehen, dass Hundley durchaus ein
talentierter Quarterback ist, der aber mit der Situation trotzdem überfordert war. Aber was soll man erwarten, wenn man gegen eine der besten Defenses ins kalte Wasser geworfen wird?
Allgemein darf man von Hundley nicht
erwarten, dass er nun Aaron Rodgers-like die Outside-Shoulder-Passes
milimetergenau an den Mann bringt, die No-Huddle-Offense perfektioniert und
die gegnerische Defense liest wie ein Kinderbuch. Und trotzdem: Hundley ist ein
Quarterback mit dem man Spiele gewinnen kann.
Erinnert
man sich an die 2013er Saison zurück, haben wir mit Matt Flynn, Tolzien und
Wallace immerhin 2 Siege und 1 Unentschieden in 7 Spielen einfahren können. Und
ich persönlich schätze die drei schwächer ein als Hundley, der die Offensive
Schemes bereits 3 Jahre verinnerlichen konnte.
Klar
ist auch, dass sich das Playbook mit dem Einsatz von Hundley ändern wird.
McCarthy als Offensive Playcaller wird versuchen Hundley etwas den Druck zu nehmen.
An der Tagesordnung werden eher leichtere Reads wie Slants, Hitches und Sticks
stehen und unsere Running Backs werden den Ball öfter an die von Coach Esume beschworenen Druckpunkte pinnen. In den ersten Spielen wird vermutlich Aaron Jones (4,8 Yds per Carry) mehr
Snaps als Ty Montgomery (3,2) sehen, da er bisher schlicht und einfach mehr Yards pro Versuch auf den Rasen gebracht hat. Funktioniert das Laufspiel, ist unsere Nummer 7 prädestiniert den
einen oder anderen Play-Action-Fake einzubauen, um mit seiner Athletik zu
scramblen und den offenen Passempfänger zu suchen.
Ich
persönlich glaube daran, dass wir mit Hundley offensiv gesehen durchaus Chancen
auf die Playoffs haben. Ob der Sieg im ersten Spiel klappt, ist aufgrund
seiner fehlenden Erfahrungen (und der fehlenden Tapes), unserer
Verletzungssorgen in der O-Line und der Defense schwierig zu prognostizieren.
Ich werde heute Abend jede Bewegung von Hundley entspannt verfolgen und hoffe, dass er in seinem ersten Spiel als Starter einen guten Abend erwischt!
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