"Enemy Territory" Minnesota Vikings-Edition



Normalerweise lest ihr hier immer unsere Meinung. Was sind unsere Stärken? Was sind unsere Schwächen? Dasselbe Spiel beim Gegner. Wieso nicht einfach den Spieß umdrehen? In unserer neuen Rubrik "Enemy Territory" befragen wir unseren Gegner nach ihren Stärken und Schwächen, über unser Team und über andere Themen.

Den ersten Teil man Stephan von "Minnesota Vikings Fanpage Germany". 

1. Green Bay Packers - German Fanpage: Die Vikings stehen derzeit nach Siegen gegen die Saints, die Bucs und die Bears mit einem Standing von 3-2 dar. Was ist bei den Verletzungen von Bradford und Cook von den Vikings zu erwarten und wohin kann die Reise in einem Jahr gehen, in dem der Super Bowl in Minneapolis ausgetragen wird?

Stephan:
Bisher gleicht die Saison mal wieder einer Achterbahnfahrt. Im dominaten Opener gegen die Saints hat sich Quaterback Sam Bradford schwer am Knie verletzt. Backup Case Keenum konnte sich, nach durchwachsenem Beginn, gut in die Offense einleben und performt beeindruckend. Die Verletzung von Rookie Back Dalvin Cook schadet der Offense sehr.

Keiner der anderen Backs erreicht ein ähnliches Level in pucto Niveau und Vielseitigkeit. Mit drei Siegen nach fünf Spielen steht man ordentlich da, obwohl die Niederlage gegen die Lions unglücklich und unnötig war.

Der weitere Saisonverlauf hängt natürlich stark von den Quarterbacks ab. Aktuell scheint es nicht so, als wird Bradford in den nächsten Wochen spielbereit sein. Case Keenum ist also der mittelfristige Starter. Kann er seine Leistungen weiter kontinuirlich abrufen, sind die Playoffs möglich. Die Wildcard schlechthin ist Teddy Bridgewater. Der 24-Jährige erlitt im letztjährigen Training Camp eine sehr schwere Knieverletzung, die seine Karriere gefährdete. Inzwischen gilt es fast als sicher, dass er nächsten Montag in den Kader aktiviert werden wird. Kann er nach einigen Trainigswochen wieder die Vikings aufs Feld führen?


2. Green Bay Packers - German Fanpage: Wie siehst du als Fan eines Division-Rivalen die Leistungen eines Aaron Rodgers? Und ist ein Quarterback wie er mit einem vollen Waffenarsenal überhaupt zu stoppen – selbst mit einer guten Defense wie der der Vikings?

Stephan:
Trotz all der Rivalität muss man vor Aaron Rodgers den Hut ziehen. Seine Ruhe zwischen Snap und Wurf ist für mich das beeindruckenste. Er hilft dabei jedem Spieler eurer Offense ungemein und kann so Spiele alleine entscheiden.
Dass man ihn stoppen kann, haben wir in jüngster Vergangenheit beweisen können. Ich denke da insbsondere an das Division-Finale der 2015er Saison im Lambeau Field. Das geht aber nur mit einem guten Passrush und Linebackern, welche die "einfachen" kurzen Routes covern können. Bei aller Aggresivität darf die Defense aber nicht seine Scrambling-Möglichkeiten außer acht lassen. Ihn in der Pocket zu halten ist schwer, muss aber Ziel sein.


3. Green Bay Packers - German Fanpage: Was macht die Defense der Vikings aus? Was macht sie besonders gut? Wo gibt es möglicherweise Schwachstellen?

Stephan:
Der Stärkste Teil der Defense ist die Front. Mit Nose Tackle Linval Joseph hat jeder Guard und Center alle Hände voll zu tun. Viele gegnerische Offensive Coordinator richten ihren Gameplan inzwischen auf ihn aus und callen kaum noch Runs in seine Richtung. Gegen den Pass haben wir mit den beiden Defensive Ends Everson Griffen und Danielle Hunter zwei brandgefährliche Rusher, besonders Griffen spielt aktuell auf einem unglaublichen Niveau.

In der Secondary stechen Cornerback Xavier Rhodes und Safety Harrison Smith heraus. Rhodes übernimmt seit Jahren zuverlässig den besten Receiver des Gegners und seitdem er letztes Jahr Odell Beckham Jr. im Primetime-Spiel kalt stellte, bekommt er auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Smith ist unsere Allzweckwaffe schlechthin. Besonders als Blitzer und im Run-Support ist er eine Klasse für sich. Aber auch als Ballhawk auf Free Safety kann er dem Spiel seinen Stempel aufdrücken.
Die Schwäche der Defense ist schnell beschrieben: Trae Waynes, der zweite Cornerback. Zu oft gibt er seinem Gegenspieler zu viel Raum an der Line of Scrimmage und ist sehr anfällig für underneath-Routes. Aber auch bei tieferen Würfen bekommt er öfter Probleme, obwohl er meist eine gute Position zu Ball und Gegner hat. WILL-Linebacker Ben Gedeon ist ebenfalls ein Fragezeichen. Der Rookie kommt zu oft nicht von seinem Block los und ist so in den frühen Downs eine mögliche Angriffsstelle für den Gegner.


4. Green Bay Packers - German Fanpage: Seit Brett Favre die Vikings nach der 2010er Saison verlassen hat, hattet ihr mit euren QB nur noch Verletzungspech. Haben eure jetzigen QBs eine Zukunft oder wen werden Clay Matthews und Co. 2018 jagen?

Stephan:
Wie schon vorhin beantwortet, ist die QB-Frage in Minnesota mal wieder offen. Sam Bradford ist ein toller Quarterback, seine Verletzungshistorie erlaubt aber wohl keinen langfristigen Vertrag. Case Keenum macht seine Sache bisher überraschend gut. Ein langfristige Backup-Anstellung wäre mein persönlicher Wunsch. Nach den bisherigen Leistungen erhält er aber nächstes Jahr vielleicht auch die Chance bei einem anderen Team zu starten. Und dann ist da Teddy. Durch seinen positiven Heilungsverlauf ist man jetzt in der guten Position seine Gesundheitsstand in über einer halben Saison zu bewerten. Gerüchten zufolge ist er soweit. Wichtig wird der erste "richtige" Hit in einem Spiel sein. Kann er ohne Probleme weiterspielen, kann er immer noch die Zukunft der Franchise sein. Falls nicht, scoute ich vor dem nächsten Draft wohl College-Quarterbacks.



5. Green Bay Packers - German Fanpage: Was sind die Key-Matchups für das Spiel am Sonntag und wer wird das Spielfeld als Sieger verlassen?

Stephan:
Eure beiden Offensive Tackles gegen Griffen und Hunter. Wenn Rodgers Snap für Snap alle Zeit der Welt hat, ist das Spiel für uns nicht zu gewinnen. Spielen beide OT-Starter Green Bays und sind hundertprozentig fit, hilft euch das ungemein. Außerdem muss augfrund der Verletzung von Stefon Diggs eine weitere Anspielstation neben Adam Thielen aus dem Schatten treten. Sei es Tight End Rudolph oder ein Wide Receiver aus Floyd, Wright und Treadwell. Thielen alleine wird zu wenig sein.


Knappes, spannendes Spiel. Aufgrund des Heimvorteils im heimischen US Bank Stadium gewinnen die Vikings 27-24.



An dieser Stelle vielen Dank an Stephan für die Beantwortung der Fragen! Wir hoffen auf ein spannendes Spiel ohne weitere Verletzten auf beiden Seiten.


Unsere Fragen an euch: Gefällt euch die Rubrik? Sollen wir sie in der Form weiterführen? Was wollt ihr von unseren Gegnern erfahren? Würdet ihr die Frage über den Ausgang des Spiels anders beantworten? ;)

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