Game Review: Packers 35 - Cowboys 31 - Week 5 (08.10.2017)

Nachdem mein Puls endlich wieder seinen Normalzustand angenommen hat, ein kurzes Review zum gestrigen Spiel, bevor ich einschlafe. Was ein Abend, was eine Nacht – Packers gegen Cowboys verspricht immer Spannung. Angefangen beim Ice Bowl bis hin zum letztjährigen Playoff-Sieg. Viele strittige Szenen, viele spannende Spiele und der Trash Talk darf natürlich auch nicht fehlen.

Aber nach dem gestrigen Spiel kann man kaum glauben, dass wir uns in Week 5 der Regular Season befinden, denn das Spiel hatte alles was wir an Football so unglaublich lieben und manchmal hassen. Angefangen mit der lächerlichen Strafe gegen Martinez (hier zum Video), die zu 7 statt 3 Punkten geführt und den Kerl erst so richtig heiß gemacht hat. Hinzu kommen zwei verschossene PATs, eine vergebene 2-Point-Conversion und eine völlig überforderte Defense, die in der ersten Halbzeit gefühlt 35 Minuten auf dem Feld stand. So kam die Halbzeit nicht unbedingt ungelegen, als Perry endlich das erste defensive Big Play mit einem Strip Sack gelang und wir uns mit 9 Punkten Rückstand in Schlagdistanz sammeln konnten.

Und wie so oft, sollte die zweite Hälfte die unserer Jungs in grün und gold werden. Mein abergläubischer Trikottausch zeigte Wirkung! Die Entdeckung des Spiels – Aaron Jones – lief sich Blasen. Der andere Aaron zeigte das was für uns mittlerweile der Maßstab und für andere Mannschaften schlichtweg unmenschlich ist. Davante Adams spielt so als wäre letzte Woche nichts passiert und statt TD, TD, TD, heißt es für unsere Defense in Halbzeit 2 Punt, Field Goal, Interception + 6 Punkte und TD.

Und trotzdem – bei aller Rivalry – macht Prescott ein unglaubliches Spiel und macht das Ding aber Ende noch mal mehr als spannend. Mit 9:56 auf der Uhr und 4 Punkten Rückstand starten die Cowboys an der eigenen 17 Yard Linie. 8 Minuten und 43 Sekunden später – angetäuschter Lauf Elliott, Scramble Prescott – Touchdown. Zwischendrin Freudenschreie als Elliott bei einem 4&1 (oder eher 1/2) gestoppt schien. In der Slow-Motion erkennen wir, Jason Garrett und auch die Refs, dass Elliott seinen Arm gerade noch über den 1st down marker schieben konnte – wieder Schreie, diesmal des Entsetzens. Und trotzdem – Nervosität? Klar! Resignation? Nein! Das Ziel des Gegner muss immer sein Nummer 12 vom Feld zu halten und so hatte man das Gefühl, dass die Cowboys den „frühen“ Touchdown fast schon bereuten.

3 Punkte Rückstand, 1:13 auf der Uhr, aber nach 2 verschwendeten Time-Outs nur noch eins über. Und es kam wie es kommen musste. Trotz der Nachmittags-Sonne in den Augen, liefert Rodgers maßgeschneiderte Pässe ab und läuft das Ding elfengleich für 18 Yards an der Sideline entlang. Field Goal Range? Längst erreicht! Das Ziel? Der Touchdown, der Sieg, das 4-1! Keine 20 Sekunden zu spielen, Fade Route Adams, Pass Rodgers – ungenau, incomplete. 2nd down – Fade Route Adams, Pass Rodgers, die Hände schnellen Hoch, packen den Ball, TOOOOOOUUUUUCHDOWN! Kein 8:43 Driver, sondern 1:02 aber genauso effektiv! Von Entspannung trotzdem noch keine Spur – ein letzter Spielzug von der eigenen 25 und 7 laterals bevor der Ball endlich in den Händen von Quinten Rollins landet.



SIEG!
Ich vermute ich war nicht der einzige, der erst ca. 2 Stunden später eingeschlafen und sau müde, aber sau glücklich aufgewacht ist.


Drei Takeaways aus dem Spiel

Naja, was kann man abgesehen von einem geilen Gefühl, einer Menge Selbstvertrauen und einem erhöhten Herzinfarktrisiko aus so einem Spiel sonst mitnehmen?

  1. Die Packers haben ein funktionierendes Laufspiel (,das es zu bestätigen gilt)! Ty hat diese Saison trotz teilweise furchtbarem Run Blocking bereits gezeigt, dass er ein three down back ist. Und trotzdem waren wir mit nicht einmal 75 Rushing Yards per Game nach 4 Wochen an zweitletzter Position. Es ist gut zu wissen, dass wir Jones jemanden haben, der durchaus um den Startplatz kämpfen und Rodgers entlasten kann. Zudem hat man gesehen, dass ein funktionierendes Laufspiel das Playbook um viele Seiten Play-Action-Optionen erweitern und den Pass Rush abebben lassen kann. Ich persönlich freue mich in den nächsten Wochen mehr von Jones zu sehen, der seine Yards nicht mit viel Wucht, sondern mit Geduld, Auge und Leichtfüßigkeit erzielt.
  2. Das Cornerback-Karussell dreht sich weiter: neben der positiven Überraschung gab es auch wieder alte Bekannte – den Fehlerteufel. Nachdem Rookie-CB Kevin King früh mit einer Gehirnerschütterung raus musste und auch Davon House mit Krämpfen viel Zeit an der Sideline verbringen musste, waren es wieder Randall und Rollins, die es gegen Prescott und seine Receiver aufnehmen mussten. Insbesondere in der ersten Hälfte sah das alles andere als gut aus … Hoffen wir, dass Randall durch seinen Pick 6 (den ersten der Packers seit Ewigkeiten) endlich wieder etwas Selbstvertrauen tanken konnte.
  3. Wo wir gerade beim Thema alte Bekannte sind: das Verletzungspech geht weiter. Neben dem angesprochenen King (Gehirnerschütterung) und den sowieso schon angeschlagenen/inaktiven Spielern mussten gestern auch Burnett (Oberschenkel), House (Krämpfe), Brice (Knöchel) und Nelson (unbekannt) behandelt werden. House und Brice konnten im Laufe des Spiels glücklicherweise zurückkehren. Sobald es Neuigkeiten gibt, erfahrt ihr es wie gewohnt an selber Stelle!


Hidden Highlight of the game:
Schaut euch den Jubel nach dem ersten Adams-Touchdown an :D
Im Spiel war er leider aufgrund der Wiederholung nicht zu sehen.
https://www.facebook.com/NFL/videos/10155645391686263/



Stimmen:
Aaron Rodgers: „Ich wollte eigentlich einen anderen Spielzug ansagen, aber er (Adams) kam zurück und meinte ‚sag den Spielzug nochmal an‘. Mit seinem Augen gab er mir zu verstehen ‚wirf einfach den Ball besser‘“

Aaron Jones:
Wie es war in seiner Heimat (er ist aus Texas) sein erstes 100 Yd Game abzuliefern: „Ich war wirklich aufgeregt. Ich habe quasi zuhause gespielt, vor meiner Familie und vielen Freunden. Ich bin überglücklich, es könnte nicht schöner sein“
Über sein Gefühlsleben im letzten Drive: „Ich meine, sonst habe ich vorm TV gesessen, wenn Aaron sowas gemacht hat. Ein Teil davon zu sein ist verrückt. Er war total ruhig und meinte ‚hey, wir marschieren jetzt darunter und bekommen den Ball in die Endzone‘ und das ist genau das was passiert ist.“
Sehr positiver Eindruck von unserem jungen Running Back, der offensichtlich noch etwas kamerascheu ist.


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